Mehr als die Hälfte der deutschen Berufstätigen fühlt sich an ihrem Arbeitsplatz häufig gestresst. Warum ist das so, weshalb ist Stress gefährlich und wie lässt er sich bewältigen?
Stress am Arbeitsplatz ist ein häufiges Phänomen, von dem der Großteil der Bevölkerung betroffen ist. Nicht nur in Deutschland. Vor allem in asiatischen Ländern ist Stress ein tagtäglicher Begleiter. Während „Hustlen“ dort allerdings zum guten Ton gehört, ist Stress in europäischen Ländern vorwiegend negativ behaftet. Zu Recht. Denn Stress kann auf Dauer gefährlich sein.
Wie entsteht Stress überhaupt?
Stress am Arbeitsplatz kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Ein häufiger Grund ist die hohe Arbeitsbelastung oder das Gefühl der Mitarbeiter, nicht genug Zeit für all ihre Aufgaben zu haben. Zeitdruck durch Deadlines und Vorgaben führt oft zu innerer Unruhe, besonders dann, wenn sie knapp bemessen oder gar unrealistisch erscheinen.
Auch das Gefühl der fehlenden Kontrolle über die Arbeit oder die Arbeitsumgebung generell können Stressfaktoren sein. Dazu gesellen sich gerne einmal zwischenmenschliche Konflikte mit Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden, die Unsicherheit über die Zukunft des Arbeitsplatzes oder die eigenen beruflichen Perspektiven sowie hohe Erwartungen oder ungesunde Arbeitsbedingungen. Lange Arbeitszeiten, unzureichende Pausen, eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz und ein Mangel an Unterstützung für die Work-Life-Balance können den Stress-Pegel rasch in die Höhe schnellen lassen.
Stress kann massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben
Um zu verstehen, wie wichtig eine Stressvermeidung bzw. -bewältigung ist, gilt es, sich dessen bewusst zu werden, wie gefährlich Stress für die eigene Gesundheit sein kann.
So kann langfristigerStress zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen und ein geschwächtes Immunsystem. Wenn der Stress am Arbeitsplatz chronisch wird, kann er sogar zu einem Burnout führen, aus dem es oft nur sehr schwer ist, wieder zu entkommen.
Wenn Mitarbeiter unter Stress stehen, steigt außerdem das Risiko von Fehlern und Unfällen am Arbeitsplatz. Dies kann sowohl für die Mitarbeiter selbst als auch für andere gefährlich sein, insbesondere in Umgebungen, in denen Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist.
Stress ist schlecht für das Arbeitsklima
Ein hoher Stresspegel am Arbeitsplatz hat nicht selten ein negatives Arbeitsklima zur Folge, das die Moral und die Motivation der Mitarbeiter beeinträchtigt. Schlechtere Leistungen, eine erhöhte Mitarbeiterfluktuation und ein schlechter Ruf des Unternehmens sind dann keine Seltenheit.
Und ja, Stress kann sich auch auf die Interaktionen mit Kunden auswirken und möglicherweise sogar zu einem Verlust dieser führen. Stress am Arbeitsplatz ist damit in vielerlei Hinsicht problematisch.
Wie bewältigt oder umgeht man Stress?
Nachdem nun geklärt ist, welche zahlreichen negativen Auswirkungen Stress auf die Angestellten, das Unternehmen und die Kunden haben kann, kommen wir zu einer positiven Nachricht. Denn: Stress lässt sich sowohl oft vermeiden als auch situationsbedingt gekonnt bewältigen.
Es gibt verschiedene Methoden, Stress am Arbeitsplatz abzubauen oder ihm entgegenzuwirken. Hier sind einige bewährte Strategien:
Selbstmanagement
Priorisieren Sie Ihre Aufgaben und setzen Sie realistische Ziele. Brechen Sie komplexe Aufgaben in kleinere Teile auf und planen Sie Pausen ein, um sich zu erholen.
Zeitmanagement
Nutzen Sie Zeitmanagement-Techniken wie die Pomodoro-Technik, um konzentrierte Arbeitsphasen mit kurzen Pausen abzuwechseln. Vermeiden Sie es, sich von außenstehenden Faktoren ablenken zu lassen, und planen Sie regelmäßige Zeitfenster für die Erledigung Ihrer Aufgaben ein.
Kommunikation
Klären Sie Erwartungen mit Ihrem Vorgesetzten oder Ihrem Team und kommunizieren Sie offen über Ihre Arbeitsbelastung. Wenn möglich, delegieren Sie Aufgaben oder suchen Sie Unterstützung, wenn Sie überfordert sind.
Entspannungstechniken
Praktizieren Sie regelmäßig Entspannungstechniken wie Meditation, tiefe Atmung, progressive Muskelentspannung oder Yoga, um Stress abzubauen und Ihre geistige Gesundheit zu fördern. Und, ganz wichtig, legen Sie regelmäßige Pausen ein. Auch wenn diese nur 5 Minuten dauern.
Bewegung und körperliche Aktivität
Seien Sie aktiv. Eine kurze Spaziergangspause kann Wunder wirken, um den Geist zu klären und Stress abzubauen. Auch Dehnungsübungen zwischendurch (gerne auch am Bürosessel) tragen zur körperlichen und geistigen Entspannung bei.
Gesunde Lebensweise
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung außerhalb der Arbeit, um Ihre körperliche und geistige Gesundheit zu unterstützen.
Grenzen setzen
Auch wenn es manchmal schwierig erscheinen mag, lernen Sie, „Nein“ zu sagen und Grenzen zu setzen, um Ihre Arbeitsbelastung zu kontrollieren und Überforderung zu vermeiden.
Arbeitsumgebung
Gestalten Sie Ihre Arbeitsumgebung so angenehm wie möglich, indem Sie zum Beispiel für eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung sorgen, angenehme Musik hören oder Pflanzen aufstellen, die die Stimmung aufhellen.
Unterstützung suchen
Suchen Sie bei Bedarf professionelle Unterstützung von einem Therapeuten oder einem Mitarbeiterunterstützungsprogramm, um Stressbewältigungstechniken zu erlernen und emotionale Unterstützung zu erhalten.
Indem man verschiedene Strategien kombiniert, kann man sowohl kurzfristige Entlastung als auch langfristige Resilienz gegenüber Stress erreichen. Um die für sich effektivsten Methoden zu finden, ist es ratsam, individuelle Vorlieben und Bedürfnisse zu kennen und zu berücksichtigen. Und keine Sorge, wenn eine Methode nicht sofort funktioniert. Den Umgang mit Stress zu erlernen, erfordert Zeit und Geduld. Doch wie ein altes Sprichwort treffend besagt: Übung macht den Meister.
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