Heutzutage übt kaum jemand seinen erlernten Beruf bis zur Rente aus. Viele wagen dabei auch als sogenannte Quereinsteiger einen Neuanfang. Dabei starten sie in einem völlig anderen Berufsfeld, auch wenn ihre bisherige Ausbildung oder Erfahrung nicht direkt dazu passt.
Hier sind Quereinsteiger besonders gefragt
Der Quereinstieg ist mittlerweile in vielen Branchen möglich und der aktuelle Personal- und Fachkräftemangel begünstigt die Chancen. Einige Branchen, in denen der Quereinstieg besonders häufig möglich ist, sind folgende:
E-Commerce und Online-Geschäft: Die steigende Bedeutung des Online-Handels bietet Chancen für Quereinsteiger, insbesondere in Bereichen wie Content Creation, Online-Marketing und E-Commerce-Management.
IT und Technologie: Viele Menschen wechseln in die IT-Branche, selbst wenn sie zuvor in völlig anderen Bereichen gearbeitet haben. Hier sind Fähigkeiten wie Problemlösung, analytisches Denken und technisches Verständnis oft entscheidend.
Marketing und Kommunikation: Wer Erfahrung im Umgang mit Kunden oder in der Öffentlichkeitsarbeit hat, der kann in verschiedenen Marketingrollen Fuß fassen. Kreativität, Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeiten sind hier ganz besonders gefragt.
Vertrieb und Kundenservice: Auch in dieser Branche zählen Einsatz und Können mehr als eine entsprechende Ausbildung. Wer gut verkaufen kann, legt den perfekten Quereinstieg hin.
Bildung und Training: Mit einem entsprechenden Talent zum Lehren und Coaching lässt es sich gut in den Bildungsbereich wechseln, sei es als Lehrer, Trainer oder Coach. Vor allem der aktuelle Lehrermangel erhöht die Chancen auf einen Job in diesem Bereich.
Gesundheitswesen: Besonders in Bereichen wie Verwaltung oder Patientenbetreuung kann es Möglichkeiten für Quereinsteiger geben. Hier zählen Empathie und organisatorische Fähigkeiten. Und dazu bedarf es keinerlei Kurse.
Kreative Berufe: Künstlerische Talente oder eine kreative Ader ermöglichen den Quereinstieg in Berufen wie Grafikdesign, Journalismus, Content oder Fotografie.
Projektmanagement: In vielen Branchen sind gute Projektmanager gefragt. Wer also Erfahrung in der Koordination und Organisation von Projekten hat, der ist in diesem Bereich definitiv gefragt.
Fachkräfte für nachhaltige Entwicklung: Mit dem wachsenden Fokus auf Umwelt- und Klimafragen gibt es zunehmend Möglichkeiten in der nachhaltigen Entwicklung, selbst für Menschen aus anderen Fachgebieten.
Jede zwölfte Lehrkraft ist Seiten- oder Quereinsteiger
An deutschen Schulen unterrichten zunehmend Lehrkräfte, die keine anerkannte Lehramtsprüfung abgelegt haben. Dies zeigt eine Statista-Infografik, die auf Daten des Statistischen Bundesamts basiert und den Zeitraum von 2011 bis 2021 abdeckt. 2011 betrug der Anteil dieser Lehrkräfte 5,9 %, während er bis 2021 auf 8,6 % angestiegen ist. Das bedeutet, dass etwa jede zwölfte Lehrkraft an allgemeinbildenden Schulen keine anerkannte Lehramtsprüfung hat. Der Anteil ist in beruflichen Schulen sogar noch höher: Er stieg im genannten Zeitraum von 12,6 % auf 20,8 %.
Diese Lehrkräfte ohne anerkannte Lehramtsprüfung sind sogenannte Seiten- oder Quereinsteiger. Seiteneinsteiger sind Personen, die nicht über ein abgeschlossenes Lehramtsstudium verfügen und direkt ohne Referendariat in den Schuldienst aufgenommen werden. Quereinsteiger hingegen müssen ein Referendariat absolvieren, um unterrichten zu können.
So gelingt der Quereinstieg
Der Einstieg in einen neuen Beruf als Quereinsteiger kann eine spannende, aber auch herausfordernde Erfahrung sein.
Analyse
Damit der Quereinstieg besonders einfach gelingt, sind zunächst eine Selbstanalyse und eine genaue Zielsetzung wichtig. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse bringe ich aus meinem bisherigen Beruf mit, die auch im neuen Bereich nützlich sein könnten? Welche Talente sprechen für den neuen Job? Was ist mein persönliches USP? Welche beruflichen Ziele habe ich? Klarheit hilft dabei, den richtigen Weg zu finden, passende Möglichkeiten zu erkennen und bei der Bewerbung für den neuen Job entsprechend zu argumentieren.
Weiterbildung
In einem weiteren Schritt empfiehlt es sich, Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen und seine Kenntnisse dadurch zu erweitern. Das können Kurse, Seminare oder beispielsweise Online-Workshops sein. Wenn möglich, sollte man immer auch entsprechende Zertifikate oder Abschlüsse, die in der neuen Branche anerkannt sind, erwerben.
Netzwerken
Ebenfalls entscheidend ist es zudem, ein Netzwerk aufzubauen. Kontakte lassen sich über berufliche Netzwerke wie LinkedIn knüpfen oder aber auch im Rahmen von Branchentreffen und Messen.
Praxiserfahrung sammeln
Praktische Erfahrung zu sammeln, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Praktika und Volontariate können wertvolle Einblicke und praktische Erfahrungen bieten, die die Chance auf eine Festanstellung erhöhen. Auch wer sich in Nebenprojekten oder ehrenamtlichen Tätigkeiten engagiert, sammelt Pluspunkte.
Bewerbungsunterlagen anpassen
Die Bewerbungsunterlagen sollte man unbedingt gezielt anpassen, indem man relevante Erfahrungen und Fähigkeiten im Lebenslauf hervorhebt, die für die neue Position von Bedeutung sind. Im Anschreiben sollte man dann klar und überzeugend erklären, warum man in den neuen Bereich wechseln möchte und welche Vorteile man als Quereinsteiger mitbringt.
Motivation und Offenheit zeigen
Offenheit und Lernbereitschaft, indem man flexibel ist und sich an neue Arbeitsweisen anpasst, erleichtern den Quereinstieg. Mindestens genauso wichtig sind eine positive Einstellung und Durchhaltevermögen. Ein Quereinstieg kann Zeit und Mühe kosten, also: geduldig bleiben und nicht gleich aufgeben! Begeisterung und eine positive Einstellung können potenzielle Arbeitgeber schnell überzeugen.
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