Eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung kann einen bedeutenden Einfluss auf die berufliche und finanzielle Zukunft haben. Es ist absolut notwendig, eine gutdurchdachte Strategie zu verfolgen und überzeugende Argumente zu liefern.
Die Kunst der Gehaltsverhandlung
Gehaltsverhandlungen sind mehr als nur Gespräche über Zahlen. Sie sind ein Zusammenspiel aus Taktik, Psychologie und Kommunikationsfähigkeit. Die Vorbereitung auf das Gespräch ist dabei essenziell. Der Anfang besteht immer darin, herauszufinden, was Fachkräfte in einer bestimmten Position grundsätzlich verdienen. Zusätzlich muss kalkuliert werden, welche bisherigen Leistungen erbracht wurden und welche Verantwortung in der neuen Position übernommen wird.
Gehalt ist nicht gleich Gehalt
Bevor man eine Gehaltsverhandlung führt, muss man sich auch bewusst machen, wie wichtig eine richtige Vorbereitung ist. Es lohnt sich, eine Marktforschung durchzuführen, um wirklich genau zu wissen, was Fachkräfte in ihrer Position und Branche im Durchschnitt verdienen. Mit diesen konkreten Daten und auch einer Aufstellung der bisherigen Leistungen und Verantwortungen ist man für das Gespräch gut gerüstet. Die Argumente müssen immer stichhaltig sein. Der eigene Wert, den man als Mitarbeiter dem jeweiligen Unternehmen bringt, kann auch durchaus betont werden.
Ratschläge für die erfolgreiche Gehaltsverhandlung
Es empfiehlt sich, während der Verhandlung sowohl selbstbewusst als auch flexibel zu bleiben. Man sollte bereit sein, Kompromisse einzugehen und Alternativen zu betrachten, sollte das gewünschte Gehalt nicht sofort realisierbar sein. Vielleicht sind zusätzliche Urlaubstage, flexible Arbeitszeiten oder ein Bonus bei Erreichen bestimmter Ziele akzeptable Optionen, die eine Win-Win-Situation für beide Parteien schaffen. Zugleich sollte die Kommunikation immer auf einer professionellen Ebene bleiben. Die Argumentation sollte sich stets auf berufliche Aspekte und Marktdaten stützen, um Emotionalität und Subjektivität aus dem Gespräch herauszuhalten.
Dos & Don’ts bei der Gehaltsverhandlung
Es gibt einige Punkte, die beachtet werden sollten, wenn man eine Gehaltsverhandlung führt. Im Folgenden sind die wichtigsten Punkte aufgelistet:
Dos:
Recherchieren Sie gründlich: Ermitteln Sie vor der Verhandlung das durchschnittliche Gehalt für Ihre Position in Ihrer Branche und Region.
Seien Sie selbstbewusst: Gehen Sie mit Zuversicht und klaren Argumenten in das Gespräch, ohne überheblich zu wirken.
Bereiten Sie sich vor: Haben Sie alle relevanten Fakten parat und üben Sie Ihre Argumentation vorab.
Bleiben Sie flexibel: Seien Sie offen für Kompromisse und alternative Vergütungsmodelle.
Schätzen Sie Ihren Wert: Kennen und kommunizieren Sie Ihre Stärken und Erfolge im Unternehmen.
Don’ts
Emotionale Argumentation: Vermeiden Sie persönliche oder emotionale Argumente und bleiben Sie professionell.
Drohungen: Vermeiden Sie ultimative Forderungen oder Drohungen, da diese die Verhandlungen negativ beeinflussen können.
Ungeduld: Lassen Sie Ihrem Arbeitgeber Zeit, Ihr Angebot zu prüfen. Drängen Sie nicht auf eine sofortige Antwort.
Unvorbereitet sein: Gehen Sie nicht ohne klare Fakten und eine klare Vorstellung Ihrer Forderungen in das Gespräch.
Zu hohe Erwartungen: Setzen Sie realistische Ziele, basierend auf Marktforschung und Ihrer beruflichen Erfahrung und Leistung.
Gründe für eine Gehaltserhöhung
Im Jahr 2019 wurde eine umfangreiche Befragung gestartet, die das Ziel hatte, die Gründe für eine Gehaltserhöhung zu eruieren. Bei der Befragung unter Fach- und Führungskräften in Österreich waren 71 % der Befragten der Meinung, Erfahrung solle dabei eine wesentliche Rolle spielen. 59 % der Befragten waren der Meinung, dass eine Gehaltserhöhung bei Überschreitung der individuellen Ziele gerechtfertigt ist, gefolgt von 45 % der Befragten, die die Meinung vertraten, dass eine Gehaltserhöhung von den Unternehmensergebnissen abhängig ist. Die genauen Ergebnisse sind in der folgenden Statistik ersichtlich.
Die Auswirkungen einer Lohnerhöhung
Die folgende Grafik zeigt die Auswirkungen einer Lohnerhöhung von 100 Euro. Wie in der Grafik gut ersichtlich ist, kommt beim Mini-Jobber mit 44 Euro die geringste Summe an, die größte Nettoerhöhung landet beim Spitzenverdiener mit 56 Euro.
Fazit: In Summe ist die Gehaltsverhandlung eine Kunst, die sowohl Fingerspitzengefühl als auch eine robuste Daten- und Faktenlage erfordert. Wenn man solide vorbereitet ist, klare Argument liefert und dabei sowohl vergangene Leistungen als auch konkrete Zukunftspläne in den Fokus rückt, positioniert man sich optimal, um die gewünschte Gehaltsanpassung zu erreichen.
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