Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz und auch manchmal eine schlechte Stimmung unter Kollegen gehören im Arbeitsleben dazu. Meistens kommt es zu einem oder mehreren Gesprächen unter den Betroffenen. Ein Kompromiss wird erzielt, mit dem Missverständnisse aus dem Weg geräumt werden. Die Gefahr besteht darin, wenn diese Konflikte nicht gelöst werden können und es im schlimmsten Fall zu Mobbing-Übergriffen kommt.
Mobbing ist kein Einzelphänomen
Unter Mobbing versteht man das gezielte Ausgrenzen, Schikanieren, Demütigen oder Verletzen eines Menschen durch eine Einzelperson oder auch einer Gruppe. Mobbing ist leider ein weitverbreitetes Problem. Es tritt in Schulen auf, in der Freizeit aber auch stark am Arbeitsplatz. Laut einer Umfrage in Deutschland im Jahr 2021 geben 29 % der Befragten an, dass sie selbst schon einmal an ihrem Arbeitsplatz gemobbt wurden. 17 % haben bereits Mobbing bei Kollegen miterlebt. Am häufigsten werden Menschen von der direkten sozialen Interaktion ausgeschlossen.
Gefahren von Mobbing
Opfer leiden jahrelang unter den Erniedrigungen, die sie erlebt haben. Sie haben durch diese Demütigungen, die sie erlebt haben, auch ein höheres Risiko, an psychosomatischen Leiden oder Depressionen zu erkranken. Krankmeldungen stehen häufig am Programm und die Leistung am Arbeitsplatz sinkt. Viele Opfer sind einzig und allein mit der Frage beschäftigt, was sie gegen diese Attacken unternehmen können. Manchmal sehen sie einen Jobwechsel als Lösung, gelegentlich können Hilfsprogramme, die firmenintern angeboten werden, Abhilfe schaffen.
Wer sind die Täter?
Im Jahr 2021 wurden in Deutschland Erwachsene befragt, die bereits Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz waren, von wem sie gemobbt wurden. Dabei gaben 75 % an, dass Arbeitskollegen die Täter waren. 54 % nannten außerdem die Vorgesetzten als Täter.
Ursachen von Mobbing
Mobbing braucht immer einen Keimboden, um sich ausbreiten zu können. Ungünstige Rahmenbedingungen in Unternehmen sind ein guter Nährboden. Dazu gehören zum Beispiel eine unklare Kompetenzverteilung, die oftmals mit nicht eindeutigen Unternehmenshierarchien kombiniert ist. Auch die gesamte Arbeitsorganisation ist nicht klar geregelt. Die Mitarbeiter leiden an Unter- oder Überforderung, die Führungskräfte können oftmals ihre Führungsverantwortung nicht richtig übernehmen. Neid und Druck unter Kollegen entstehen und persönliche Antipathien verseuchen das Unternehmensklima zunehmend.
Tipps, die helfen können
Es gibt einige Verhaltensregeln, die Opfern helfen können. Dazu gehören auszugsweise folgende:
„Schweigen ist Silber, Reden ist Gold.“ Mobbing-Opfern wird immer empfohlen, mit dem Täter oder den Führungskräften zu sprechen.
Emotionen wahrnehmen und ansprechen. Mediatoren können helfen, die emotionalen Verletzungen aufzuarbeiten.
Bitten an den Täter, ein bestimmtes Verhalten abzustellen, sollten direkt ausgesprochen werden
Lösungen schriftlich festhalten. Alles, was aufgeschrieben ist, gilt im unternehmerischen Kontext mehr, als nur gesprochene Worte.
Ein Opfer kann sich auch die Frage stellen: „Was kann ich selbst dazu beitragen, dass es zu einer Lösung kommt?“
Nicht die gleichen Fehler selbst machen! Der Wunsch nach einer Vergeltung ist legitim. Es verlangt eine reflektierte Einstellung von Opfern, hier nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten.
Mobbing kann Menschen vernichten. Die Unternehmensführung kann durch klare Rahmenbedingungen helfen, dass es nicht zu Mobbing kommt. Jeder einzelne Mitarbeiter sollte sich bemühen, positiv zu einem Betriebsklima beizutragen. Sollte Mobbing auftreten, ist es auch Aufgabe der Mitarbeiter, hier nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern auch couragiert, reflektiert und fair sich für eine Lösung, die das Problem entfernt, einzusetzen. Partei für nur eine Seite zu ergreifen, ist hier nicht der richtige Weg.
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