Kann man seine Konzentrationsfähigkeit, Lern- und Arbeitsleistung durch Musik verbessern? Deinarbeitgeber.com hat die Antwort darauf. Welche Arten von Musik sind besonders förderlich dafür? Und was hat es mit dem sogenannten „Mozart-Effekt“ auf sich?
Für effektives Lernen und Arbeiten ist es oft wichtig, eine ruhige Umgebung zu haben, ohne störende Gespräche, laute Büros oder Verkehrslärm. Musik wird dabei oft als Ablenkung betrachtet, die die Konzentration beeinträchtigt.
Und obwohl es zunächst logisch erscheinen mag, dass Musik vom eigentlichen Denkprozess ablenkt, haben Forscher in den letzten Jahren herausgefunden, dass diese Annahme nicht immer zutrifft. Denn tatsächlich kann das Hören von Musik während des Arbeitens oder Lernens durchaus förderlich sein.
Schon mal was vom Mozart-Effekt gehört?
Die Debatte über den Einfluss von Musik auf die geistige Leistungsfähigkeit besteht schon seit einiger Zeit. Insbesondere klassische Musik, wie beispielsweise Mozarts Sonate für zwei Klaviere in D-Dur, wurde lange Zeit als förderlich angesehen. Eine Studie aus dem Jahr 1993 zeigt, dass Studenten, die vor einem Intelligenztest zehn Minuten lang Mozarts Sonate hörten, besser abschnitten als jene, die Entspannungsmusik oder gar keine Musik hörten.
Diese Forschungsergebnisse wurden dann auf den einfachen Satz „Mozart hören macht intelligent“ reduziert und erlangten weltweite Berühmtheit. Von da an sprach man vom sogenannten „Mozart-Effekt“. Den Verkaufszahlen von Schallplatten des österreichischen Komponisten kam dies freilich zugute, denn diese stiegen rapide an.
Wann passt welcher Rhythmus?
Der Arbeitsalltag variiert je nach Aufgabe stark: Manchmal sind kreative Konzepte gefragt, während an anderen Tagen akribische Genauigkeit gefordert ist. Die Art der Aufgabe beeinflusst maßgeblich die Wahl der Musik.
Für alltägliche, wiederholende Aufgaben wie das Sortieren von Dokumenten oder das Durchgehen von E-Mails können energiegeladene Songs aus den aktuellen Charts oder Pop- und Rap-Stücke mit abwechslungsreichen Klangvariationen besonders anspornend sein. Sie haben die Kraft, die Monotonie zu durchbrechen und die Stimmung zu heben.
Bei Arbeiten, die absolute Konzentration erfordern, können Musik und Geräusche schnell zu Störfaktoren werden. Deshalb ist es in solchen Momenten ratsam, auf Musik ohne Text zurückzugreifen, wie beispielsweise klassische Stücke, Instrumentalmusik oder entspannende Lo-Fi-Playlists. Auch natürliche Klänge mit einem regelmäßigen Rhythmus, wie das sanfte Rauschen des Meeres, können dazu beitragen, die Konzentration zu erhöhen und die Produktivität zu steigern.
Wenn die jeweilige Arbeit viel Kreativität erfordert, könnte die beste Option sein, nichts zu hören. Der berühmte Mozart-Effekt aus den 1990er Jahren, der behauptet, dass Klaviermusik das räumlich-zeitliche Vorstellungsvermögen bei kreativen Aufgaben positiv beeinflusst, steht mittlerweile nämlich auf wackeligen Beinen. Studien widerlegen diese Theorie sogar und zeigen, dass man kreative Aufgaben oft besser ohne Hintergrundgeräusche löst.
Lo-Fi-Musik zur besseren Konzentration
Lo-Fi-Musik, kurz für „Low Fidelity“, bezieht sich auf eine Musikproduktionstechnik, die darauf abzielt, einen eher „rohen“ oder „unvollkommenen“ Klang zu erzeugen. Im Gegensatz zu High-Fidelity-Aufnahmen, die einen möglichst klaren und detailreichen Klang liefern, betont Lo-Fi-Musik oft die Verzerrung, das Rauschen und andere Klangfehler.
Lo-Fi-Musik, speziell im Genre des Lo-Fi Hip-Hops, kann sich positiv auf das Arbeitsumfeld auswirken. Sie bietet eine entspannende Atmosphäre, hilft beim Stressabbau und fördert eine beruhigende Stimmung, die die Produktivität steigern kann. Darüber hinaus unterstützt sie die Konzentration und den Fokus, indem sie Ablenkungen minimiert und einen Arbeitsfluss ermöglicht. Als Hintergrundgeräusch kann sie auch störende Klänge überdecken und eine ruhigere Umgebung schaffen. Die entspannte Atmosphäre fördert zudem die Kreativität, indem sie einen Raum für freie Gedanken bietet und die oft melancholischen Melodien tragen zur Stimmungsverbesserung bei, was die Motivation und Produktivität weiter steigern kann.
Musikalische Klänge fördert Glückshormon Dopamin
Ob mit oder ohne Hintergrundmusik, Fakt ist: Positive Klänge können Freude auslösen, indem sie die Freisetzung des Glückshormons Dopamin fördern. Auf diese Weise lässt es sich mit einer besonders positiven Stimmung arbeiten. Dies fördert meist in Folge auch die Produktivität.
Wenn der eigene Arbeitstag besonders hektisch ist, können übrigens Naturklänge und sanfte Musikstücke wie Instrumentalmusik, Soft Rock oder Reggae dabei helfen, sich zu entspannen. Interessant: Studien haben gezeigt, dass Reggae und ruhige Rocksongs auch Hunde beruhigen können.
Am Ende liegt die Entscheidung für oder gegen Musik am Arbeitsplatz ganz bei einem selbst und den individuellen, persönlichen Vorlieben. Einen Versuch ist das Musikhören während der Arbeit aber sicherlich wert.
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