Quereinsteiger sind Personen, die von einer Branche in eine andere wechseln, dabei aber nicht über die dafür benötigte Ausbildung verfügen. War dies anno dazumal noch mehrheitlich unvorstellbar, sind berufliche Veränderungen heute nichts Ungewöhnliches mehr. Im Gegenteil: Die Arbeitswelt wurde flexibler, die Möglichkeiten umfangreicher, die Chancen für Quereinsteiger größer, vor allem derzeit.
Welche Vorteile bietet ein Quereinstieg?
Einem Wechsel in ein anderes Berufsfeld können mehrere Ursachen zu Grunde liegen. Meist sehnt sich der Arbeitnehmer nach einer Veränderung oder Weiterentwicklung, nach mehr Zufriedenheit oder einer besseren Bezahlung.
Ein Quereinstieg kann diese Wünsche erfüllen. Die Vorteile, die mit einem Jobwechsel einhergehen sind natürlich stets individuell, können jedoch wie folgt aussehen:
frischer Wind im Berufsleben durch neue Aufgaben und Tätigkeiten
ev. bessere Bezahlung
Chance zum Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Karenzzeit
Möglichkeiten, sich zu verändern
Aufstiegschancen
Anderer Arbeitsort (ev. in einem anderen Land oder in einer anderen Stadt)
Erfahrung in mehreren Berufssparten
Wie kann ein Quereinstieg gelingen?
Zugegeben, ohne explizite Ausbildung bzw. ohne Berufserfahrung oder Networking ist ein Quereinstieg nicht immer ganz so einfach, unmöglich ist er aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn man den Wechsel in ein anderes Berufsfeld klug plant.
Wichtig ist, sich seiner persönlichen „Superkraft“ bewusst zu sein und diese geschickt zu „verkaufen“. Die Superkraft entspricht dabei dem eigenen Mehrwert, dem man dem Unternehmen bieten will. Solche Superkräfte sind zum Beispiel:
praktische Erfahrungen
Weiterbildungen
Zusatzausbildungen
Zertifikate
herausragende Fähigkeiten oder Ideen
ein Netzwerk an Kontakten
Der Quereinsteiger sollte auf jeden Fall über gewisse „Assests verfügen, um bei den Personalern in Erinnerung zu bleiben und Eindruck zu hinterlassen.
Darüber hinaus sollte man bereits vor seiner Bewerbung im jeweiligen Unternehmen erkennen, ob man sich eher als ein Generalist oder als ein Spezialist versteht, sprich, ob man in mehreren Bereichen über Fertigkeiten und Wissen oder aber auf einem ganz bestimmten Gebiet über Expertise verfügt.
Welche Voraussetzungen begünstigen einen Quereinstieg?
Die Chancen für einen gelungenen Quereinstieg stehen besonders dann hoch, wenn der Quereinsteiger:
das individuell notwendige Fachwissen besitzt
reichlich Erfahrung mitbringt
über ein Netzwerk an Kontakten verfügt
Wissen oder Fähigkeiten in einer bestimmten Nische aufweist
interessante Qualifikationen hat
im jeweiligen Unternehmen Personalmangel herrscht
In diesen Branchen sind die Chancen besonders groß
Gerade in Branchen, die sich im Wandel befinden, sind Quereinsteiger meist herzlich willkommen. Diese sind:
Gastronomie: Hier ist ein Quereinstieg oft sogar ohne Ausbildung oder Erfahrung möglich.
IT: Talentierte Softwareprogrammierer haben ohne geregelte Ausbildung große Chancen.
Medienbranche: Diese Branche bietet immer wieder neue Möglichkeiten, sich zu entwickeln, Fertigkeiten zu erlernen und diese im Unternehmen einfließen zu lassen.
Soziale Berufe/Pflege: Der Bedarf an Fachkräften im Sozialbereich ist seit der Corona-Pandemie in die Höhe geschnellt. Quereinsteiger haben es hier besonders einfach.
Lehrer: Aufgrund des Lehrermangels sind Quereinsteiger mit facheinschlägigen Studien gefragt. Für bestimmte Schulen oder Fächer reichen oft auch Kurse.
Jurist: Juristen sind keineswegs nur auf die Arbeit in einer Kanzlei zu reduzieren. Mit einem Jusstudium hat man zahlreiche Möglichkeiten, als Rechtsberater in Unternehmen tätig zu werden.
Cyber-Security: Die Sicherung eines Computernetzwerkes vor Angreifern ist so wichtig wie nie zuvor. Wer also Kenntnisse in der Cyber-Security hat, wird in sämtlichen Unternehmen mit offenen Armen empfangen.
Hat man finanzielle Einbußen?
Ein Quereinstieg kann sowohl ein höheres als auch ein niedrigeres Gehalt zur Folge haben.
Es ist daher ratsam, das Gehalt bereits im Bewerbungsgespräch zu verhandeln. Damit dieses so hoch wie möglich ausfällt, sei noch einmal an die Superkräfte erinnert. Klug kommuniziert können Personalchefs so davon überzeugt werden, dass man quasi unerlässlich für das Unternehmen ist und einen absoluten Mehrwert darstellt. Und: Gute Leistungen haben ihren Preis.
Die Unternehmensberatung beispielsweise bietet auch Fachfremden die Chance auf ein Jahresgehalt von 62.000 Euro, in der IT sind vielfach sogar bis zu 90.000 Euro Bruttojahreslohn möglich.
Fazit
Quereinsteiger sind keinesfalls Bewerber zweiter Klasse. Auf Papier gedruckte Fähigkeiten können persönliche, erprobte Kompetenzen nicht ersetzen. Versteht man, seine Kompetenzen eindrucksstark zu übermitteln, stehen einem als Quereinsteiger sämtliche Türen offen. Vor allem derzeit, aufgrund der flexiblen Arbeitswelt und des Personal- bzw. Fachkräftemangels sind die Chancen so hoch wie nie zuvor!
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