Das Mitarbeitergespräch gehört zu den Führungsinstrumenten, die im Prinzip von allen Unternehmen eingesetzt werden. Dabei wird meistens mit einem standardisierten Fragebogen gearbeitet, in dem alle wichtigen Aussagen notiert werden. Am Ende folgen die Zielvereinbarung und die Unterschrift aller Beteiligten. Einige Punkte sind dabei wichtig.
Mitarbeitergespräch als Instrument
Obwohl weit verbreitet in den Unternehmen, ist das Mitarbeitergespräch für viele Mitarbeiter und auch Vorgesetzte immer wieder unangenehm. Die Mitarbeiter wissen nicht, was und wie sie mit dem Vorgesetzten sprechen sollten. Führungskräfte wissen oft auch nicht, welche Fragen sie stellen sollten. Eine entsprechende Vorbereitung ist hier sehr wichtig. Das warum und wieso sollte unbedingt kommuniziert werden. Auch sollte darauf geachtet werden, ein Mitarbeitergespräch nicht nur einmal durchzuführen, sondern zumindest jährlich als fixen Bestandteil der Mitarbeiterführung aufzunehmen.
Das brauchen Mitarbeiter
Die folgende Grafik zeigt einen Überblick, was Arbeitgeber bieten sollten, um die Mitarbeiter zu halten bzw. neue Arbeitnehmer für sich zu gewinnen. Dabei steht mit 76 % ein positives Arbeitsklima an erster Stelle, gefolgt von flexiblen Arbeitsmodellen mit 57 %. Auf diese Punkte kann auch in einem Mitarbeitergespräch eingegangen werden.
Auf Augenhöhe sprechen
Mitarbeiter dürfen nicht das Gefühl haben, dass von oben herab kommuniziert wird. Am besten ist es, wenn die Mitarbeiter den Fragebogen im Vorfeld bekommen, damit sie sich entsprechend vorbereiten können. Das Gespräch sollte ein Austausch sein und auf Augenhöhe stattfinden, somit wird es zum Gewinn für alle Beteiligten.
Motivation
Motivation ist die Triebfeder für Höchstleistungen im Unternehmen. Es ist wichtig, dass ein Mitarbeiter weiß, was ihn motiviert. Aufgabe der Führungskräfte ist es, darauf entsprechend zu reagieren. Nur wenn der Mitarbeiter richtig abgeholt wird, kann er sein volles Potenzial entfalten und geht begeistert zur Arbeit. Mögliche Punkte, die motivierend wirken können, sind:
Verantwortung
Mit- und Selbstbestimmung
Eigene Ideen/Feedback einbringen
Anerkennung und Wertschätzung
Transparenz und Vertrauen
Wertschätzende Kommunikation
Wünsche an Führungskräfte
Auch diese Fragen sollten in einem Mitarbeitergespräch gestellt werden. Nur wenn die Mitarbeiter tatsächlich Vertrauen haben und sich aktiv in das Firmengeschehen einbringen, werden sie dem Vorgesetzten sagen, welche Wünsche sie haben. Meistens sind es kleine Wünsche, die relativ leicht erfüllt werden können und damit wiederum zur Motivation beitragen.
Arbeiten, die zukünftig übernommen werden sollten
Mitarbeiter möchten sich weiterentwickeln und auch darauf vorbereitet sein, in welche Richtung ihre Karriere geht. Wenn Führungskräfte fragen, in welche Richtung sich die einzelnen Mitarbeiter entwickeln möchten, können sie dies auch aktiv unterstützen.
Welche Arbeiten wollen weiterhin nicht übernommen werden?
Auch eine interessante Frage. Jede Arbeit besteht aus gewissen Teilen, die eher unangenehm, lästig oder einfach nicht besonders spannend sind. Es gibt aber auch Bereiche, die von einem Mitarbeiter aus einer Routine heraus übernommen worden sind, die für einen anderen vielleicht mehr Spaß bereiten. Es kann auch sein, dass ein anderer Mitarbeiter sogar eine bessere Kompetenz in diesem Bereich hat. Daher einfach danach fragen.
Frage nach den Stärken
In jedem Mitarbeiter schlummern Talente. Wenn Führungskräfte darüber Bescheid wissen, können sie auch diesen Pool ungeniert anzapfen und der Mitarbeiter wird sich entsprechend gut dabei fühlen. Die Weltmeisterschaft liegt einzig und allein in den Stärken. Wer sich ständig bemüht, seine Schwächen auszumerzen, wird maximal mittelmäßig dabei werden. Auch das sollten Führungskräfte berücksichtigen.
An der eigenen Persönlichkeit arbeiten
Persönlichkeitstraining ist ein wichtiger Aspekt bei jedem Mitarbeiter. Durch eine entsprechende Reflexion und auch dem Feedback von Führungskräften können sich Mitarbeiter beispielsweise in ihrer Präsentationskompetenz, im Bereich der Verkaufs- und Verhandlungsführung oder auch im Umgang mit stressigen Situationen weiterentwickeln.
Identifikation mit dem Unternehmen
Führungskräfte sollten wissen, ob sich ihre Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifizieren. Es werden derzeit viele Jobs angeboten und entsprechend qualifizierte Mitarbeiter werden überall gesucht. Das wissen auch Mitarbeiter und informieren sich häufig über entsprechend andere Unternehmen. Auch hier sollte ein Gespräch auf Augenhöhe stattfinden, sodass Geben und Nehmen harmonisch und langfristig funktioniert.
Tabu-Fragen
Viele Arbeitgeber fragen nicht, ob das Ziel, das sich der Mitarbeiter vorgenommen hat, oder das auch vereinbart wurde, erreicht wurde oder nicht. Diese Frage drängt den Mitarbeiter in ein Eck und er fühlt sich sicher unwohl dabei. Besser ist es, vorbereitet zu sein und die Gründe zu hinterfragen. Diese können darin liegen, dass die Ziele zu hoch gesetzt waren. Sich der Markt oder die Kunden verändert haben oder der Mitarbeiter persönlich damit nicht zurechtkommt.
Planen Sie eine Familie?
Diese Frage darf, obwohl sie für den Arbeitgeber interessant sein könnte, nicht gestellt werden. Ein Mitarbeiter muss auf so eine Frage auch nicht antworten. Lügen wäre sogar erlaubt, wenn der Mitarbeiter befürchtet, benachteiligt zu werden.
Wieso war ein Mitarbeiter krank?
Auch diese Frage darf nicht gestellt werden, da Krankheit unter den Datenschutz fällt. Auch bei der Arbeitsunfähigkeitsbestätigung ist keine Krankheit vermerkt. Somit hat ein Arbeitgeber kein Recht, einen Mitarbeiter nach dem Grund des Krankenstandes zu fragen. Auch eine Kündigung ist nicht erlaubt.
Wichtig im Mitarbeitergespräch ist der gegenseitige Austausch. Ein Dialog – kein Monolog. Schon Marie von Ebner-Eschenbach hat gesagt. „Solange man selbst redet, erfährt man nichts.“
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