Office Trends – was erwartet uns in der Arbeitswelt?
Autor:
Uschi Bornemann
Arbeitgeber achten heute vermehrt darauf, attraktiv zu bleiben um Mitarbeiter zu bekommen, die das Unternehmen weiterentwickeln, um die Bedürfnisse der Kunden zu befriedigen. Die Pandemie hat die Arbeitswelt verändert. Laut Experten war diese Veränderung längst notwendig. Auch die bekannte Wortkombination Work-Life-Balance wurde gleich mit verändert. Heute geht es nicht mehr um die Work-Life-Balance. Den Trends entsprechend geht es um Work-Life-Style. Was steckt da genau dahinter?
Trend zum hybriden Arbeiten
Der Ansatz des hybriden Arbeitens besteht darin, das Arbeitserlebnis an die Mitarbeiter und den jeweiligen Firmenstandort anzupassen. Mit diesem Ansatz kann am jeweiligen Unternehmensstandort, an anderen Orten aber auch unterwegs gearbeitet werden. Hybrides Arbeiten fördert auch die Inklusion, also die Einbindung aller, sowie die Gesundheit der gesamten Belegschaft und ist mehr als das Aufstellen von Kickertischen im Büro und poppige Sitzsätze zum Relaxen.
Trend zu mehr Flexibilität und modularen Büros
Büros werden in Zukunft auch anders aussehen und vor allem auch anders genutzt werden, als wir es bisher gewohnt waren. Der Trend geht dahin, die Räumlichkeiten modular einzurichten. Die Wände sollten verschiebbar sein, die Möbel an Menschen angepasst werden können. Auch verschiedene Rückzugsmöglichkeiten werden in der modularen Bauweise berücksichtigt. Kleine Räume für stilles Arbeiten in angenehmer Arbeitsatmosphäre sind angesagt. Diese Büros werden auch als sogenannte „Offsite-Spaces“ bezeichnet. Diese Spaces können auch vermietet oder von unterschiedlichen Mitarbeitern genutzt werden. In allen Bereichen liegt der Fokus darauf, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern und gleichzeitig die Produktivität am Arbeitsplatz zu erhöhen.
Trend zur Nachhaltigkeit
Dieses Thema hat auch im Office Einzug gehalten. Verkleinerte Büros und damit in Summe kleinere vermietete Büroflächen sind „in“. Dabei geht es auch um die Umwelt. Unternehmer achten zunehmend darauf, nur dann für Räume zu zahlen, wenn diese auch genutzt werden können. Bei den Mitarbeitern setzt sich auch der „Think before print“ Ansatz stark durch. Papier wird gespart, wo die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden können. „Zero Waste“ und der bewusste Umgang mit Ressourcen, um Müll zu vermeiden, zieht sich durch alle Unternehmensstrukturen. Der „Coffe-to-go“ Becher, der früh am Morgen am Weg ins Büro geholt wurde, wird heute durch einen Mehrwegbecher ausgetauscht. PET-Flaschen im Büro für Besucher werden durch Glasflaschen ersetzt. Am Abend werden alle Geräte ausgeschalten. Der Stand-by-Modus hat ausgedient. Energiesparen ist angesagt. Wegen der hohen Energiepreise und weil es im Bewusstsein der Menschen angekommen ist.
Trends zu weniger E-Mails
Ja, darüber haben wir vielleicht noch nicht so bewusst nachgedacht, aber auch E-Mails produzieren CO2. Die Summe machts hier auch wieder, denn ein E-Mail mit einem umfangreichen Anhang produziert 50 Gramm CO2. Nachhaltige Unternehmen beachten all diese Aspekte und werden auch dadurch zum attraktiven Arbeitgeber für neue Fachkräfte.
Trends zur Digitalisierung
Tools wie Filesharing, Instant Messaging, Workgrouping-Tools sowie Web- und Videokonferenzsysteme gehören heute zum Arbeitsleben und werden auch zukünftig noch mehr ausgebaut. Durch den Einsatz von Collaborations-Tools, also Softwarelösungen, die die Kommunikation in Projekten vereinfachen und Prozesse optimieren, werden die Kommunikation und die Zusammenarbeit im Team verbessert. Cloud-Lösungen werden immer häufiger eingesetzt. Überall, wo es Internet gibt, kann miteinander rund um die Uhr und rund um die Welt gearbeitet werden.
Trends zu Urban Offices
Urban Offices entsprechen den neuen Raumkonzepten und bieten Flexibilität in allen Bereichen. Sie können je nach Bedarf angemietet werden. Sie dienen Firmen als Basecamp und entsprechen damit dem neuen Work-Life-Style. Diese Offices können für Workshops und Besprechungen genutzt werden. Auch Firmenevents können in diesen „Büros“ organisiert werden. Sie dienen auch als Fotolocation. Es werden Büros angeboten, die komplett flexibel gewechselt und gewählt werden können.
Auch Roboter, Computer und künstliche Intelligenzen werden das Arbeitsleben nachhaltig beeinflussen. Manche haben Angst vor diesen Entwicklungen, doch diese Erfindungen werden auch neue Arbeitsplätze schaffen und zu einer Verschiebung der Arbeitsaufteilung führen. Denn der technologische Fortschritt bringt auch immer neue Bedürfnisse der Menschen mit sich. Wer hätte sich „früher“ gedacht, dass wir ein Handy brauchen? Also Arbeit wird es, wie es aussieht, noch länger geben, die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter verbessern sich gerade deutlich. Arbeit sollte bekanntlich Spaß machen.
Deshalb gibt es auch den neuen Trend „Work-Life-Style“. Hier geht es um die grundsätzliche Lebenseinstellung. Also um die Art, wie man das eigene Leben überhaupt leben möchte. Welcher Style bewusst gewählt wird. Und dieser Style wird beruflich wie privat verfolgt. Somit geht es nicht mehr um die Balance zwischen Work und Life, sondern um den Style. Bleibt abzuwarten, was diese Einstellung wiederum für Auswirkungen auf die nächsten Trends hat.