Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist von entscheidender Bedeutung, weil es einen direkten Zusammenhang zwischen Produktivität und psychischem Wohlbefinden gibt. Es ist allgemein anerkannt, dass mental gesunde Mitarbeitende konzentrierter, engagierter und effizienter bei der Arbeit sind. Wer sich bei der Arbeit wertgeschätzt und unterstützt fühlt, ist besser in der Lage, Stress zu bewältigen, Probleme zu lösen und sich auf Herausforderungen einzustellen, was insgesamt zu einer höheren Produktivität führt.
Produktivität und Wohlbefinden
Studien zeigen, dass eine Investition in die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz erhebliche finanzielle Vorteile mit sich bringt. Die finanziellen Auswirkungen, die durch schlechte mentale Gesundheit entstehen, können enorm sein und sind für Unternehmen nicht immer sofort ersichtlich. Indirekte Kosten durch Absentismus, niedrigere Produktivität und hohe Mitarbeiterfluktuation aufgrund psychischer Beeinträchtigungen können für Unternehmen sehr teuer werden.
Die Kosten schlechter mentaler Gesundheit
Durch stressbedingten Burnout kommt es zu mehr Fehlzeiten, da Mitarbeiter weniger in der Lage sind, mit dem täglichen Druck der Arbeit fertig zu werden. Zunehmender Absentismus kann erhebliche Auswirkungen auf die Produktivität haben, obwohl die Gesamtkosten für Absentismus Führungskräften eine Zeit lang verborgen bleiben können. Das Phänomen des „Präsentismus“ ist noch schwerer zu erkennen, da die Mitarbeiter zwar physisch anwesend sind, sich aber geistig von der Arbeit abgemeldet haben. Studien zeigen, dass Präsentismus die Produktivität des einzelnen Mitarbeitenden um ein Drittel oder mehr senken kann.
Schätzungen zufolge kann schlechte mentale Gesundheit Unternehmen jährlich 2.000 € pro Mitarbeiter kosten.
Hohe Fluktuation und ihre Folgen für die mentale Gesundheit
Stress am Arbeitsplatz und Burnout führen häufig zu erhöhter Fluktuation. Die hohen Kosten, die schlechte mentale Gesundheit verursacht, sind hier akut zu spüren. Hohe Fluktuationsraten stören nicht nur den Arbeitsablauf, es geht auch viel Wissen verloren und es entstehen erhebliche finanzielle Auswirkungen. Neue Mitarbeiter zu gewinnen, einzustellen und einzuarbeiten, kann sehr ressourcenintensiv sein, so dass es weitaus weniger kostet, die vorhandenen Talente zu halten.
Unternehmen, die ein gesundes Arbeitsumfeld fördern, können die Fluktuationsrate senken, die Mitarbeiterbindung verbessern und so Einstellungs- und Einarbeitungskosten einsparen. Wenn sie gleichzeitig das psychische Wohlbefinden ihrer Beschäftigten mit mentalen Gesundheits-Benefits unterstützen, steigern sie die Produktivität und schaffen ein nachhaltigeres und erfolgreicheres Geschäftsumfeld.
Ängste und wirtschaftliche Unsicherheit
Laut einer jährlichen Studie der R+V Versicherung sind mit rund 65 % die größte Angst der Deutschen steigende Lebenshaltungskosten. Auf Platz zwei und drei des Rankings liegen die Angst vor unbezahlbarem Wohnraum (60 %) sowie vor Steuererhöhungen oder Leistungskürzungen durch Corona (57 %). Diese Ängste, die vor allem materieller Natur sind, zeigen, dass sich die Menschen vor allem um ihren eigenen Wohlstand sorgen. Hohe Inflationsraten befeuern die Angst vor dem sozialen Abstieg in Deutschland.
Auswirkungen auf die Arbeitswelt
Die drei Top-Ängste in diesem Jahr beziehen sich ausschließlich auf materielle Sorgen und zeigen, wie sehr sich die Menschen in ihrer Existenzgrundlage bedroht sehen und um die Wahrung ihres Lebensstandards bangen. Diese Ängste haben direkte Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Mitarbeiter und können zu erhöhter Anspannung und Stress am Arbeitsplatz führen. Arbeitgeber müssen diese Sorgen ernst nehmen und unterstützende Maßnahmen ergreifen, um das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter zu fördern.
Maßnahmen zur Förderung der mentalen Gesundheit
Gesundheits-Benefits und Unterstützung
Unternehmen können eine Vielzahl von Maßnahmen ergreifen, um die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu unterstützen. Dazu gehören:
Angebot von Beratungsdiensten: Zugang zu psychologischen Beratungsdiensten und Online-Therapien kann den Mitarbeitern helfen, Stress und psychische Probleme zu bewältigen.
Flexible Arbeitszeiten: Flexibilität bei den Arbeitszeiten kann den Mitarbeitern helfen, eine bessere Work-Life-Balance zu erreichen.
Workshops und Schulungen: Regelmäßige Workshops und Schulungen zu Themen wie Stressbewältigung, Resilienz und Achtsamkeit können das Bewusstsein für mentale Gesundheit schärfen.
Mentale Gesundheit und Unternehmenskultur
Die Förderung der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz ist nicht nur Aufgabe des Unternehmens, sondern vielmehr eine kollektive Anstrengung, die Führung, Management und Beschäftigte nur gemeinsam bewältigen können. Eine Unternehmensleitung, die sich mentale Gesundheit auf die Fahne schreibt, setzt ein Zeichen, das sich auf die gesamte Unternehmenshierarchie auswirkt.
Offene Kommunikation und konstruktives Feedback wichtig für mentale Gesundheit
Wenn Führungskräfte Wert auf offene Kommunikation und konstruktives Feedback legen und darauf achten, dass die Arbeitsbelastung nicht zu hoch ist, tragen sie zu einer Kultur bei, die das Wohlbefinden von Mitarbeitern ernst nimmt. Beschäftigte, die Zugang zu technologiebasierten Lösungen wie Online-Beratung, Workshops und mentalen Gesundheitsangeboten haben, sind eher in der Lage, ihre psychische Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen.
Fazit
Das Thema mentale Gesundheit am Arbeitsplatz ist aus der heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Mentale Gesundheitsunterstützung ist nicht nur ein moralisches, sondern auch ein strategisches Gebot, das sich direkt auf die Produktivität, das Engagement von Mitarbeitern und den finanziellen Erfolg auswirkt.
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