Mental Load beschreibt die kognitive und emotionale Belastung, die durch dauerhaftes Planen, Erinnern und Organisieren entsteht. Bereits im ersten Satz wird klar: Mental Load betrifft viele Mitarbeiter – oft ohne dass sie selbst oder andere es bemerken. Deinarbeitgeber.com zeigt, wie Unternehmen unsichtbare Arbeit erkennen und gezielt reduzieren können.
Was bedeutet Mental Load am Arbeitsplatz?
Mental Load ist mehr als nur Stress. Es ist die ständige gedankliche Verantwortung für Aufgaben, auch wenn sie nicht im eigenen Zuständigkeitsbereich liegen. Mitarbeiter denken daran, Termine zu koordinieren, Kollegen an Deadlines zu erinnern oder den Überblick über mehrere Projekte zu behalten.
Diese Art der Belastung ist schwer messbar und oft nicht sichtbar. Genau das macht sie so gefährlich.
Woher kommt die unsichtbare Arbeit?
Unsichtbare Arbeit entsteht dort, wo Verantwortungen nicht klar verteilt sind oder Mitarbeitern zusätzliche Aufgaben anvertraut werden, ohne dass sie offiziell benannt werden. Besonders betroffen sind häufig Personen mit einem hohen Pflichtbewusstsein oder einem starken Teamgeist.
Sie übernehmen Koordinationsaufgaben, erinnern an To-dos oder glätten Konflikte – ohne dafür Anerkennung oder Ausgleich zu erhalten.
Wer ist besonders betroffen?
Ein bestimmter Mitarbeiterkreis ist deutlich häufiger von Mental Load betroffen als andere. Eine aktuelle Umfrage zur Organisation von Alltagsaufgaben zeigt, dass Frauen deutlich öfter die Verantwortung für die Planung und Organisation tragen.
45 % der befragten Frauen gaben an, überwiegend selbst für Alltagsorganisation zuständig zu sein, bei Männern waren es nur 14 %. Diese Verteilung kann auch auf den beruflichen Alltag übertragen werden.
Welche Folgen hat Mental Load?
Langfristig kann Mental Load zu Erschöpfung, Motivationsverlust und innerer Kündigung führen. Die betroffenen Mitarbeiter sind zwar körperlich anwesend, aber geistig ausgelaugt. Das beeinflusst nicht nur ihre Leistung, sondern auch das gesamte Arbeitsklima.
Eine weltweite Befragung zeigt, dass 28 % der Menschen ihren psychischen Zustand im Jahr 2023 als „languishing“, also stagnierend und antriebslos, bezeichnen.
Der Anteil derjenigen, die sich in einem „struggling“-Zustand befinden, stieg auf 15 %. Beide Zustände hängen oft mit psychischer Überlastung zusammen.
Wie lässt sich Mental Load erkennen?
Ein erster Schritt ist, mit offenen Augen und Ohren durch den Arbeitsalltag zu gehen. Wer erinnert ständig an Meetings? Ist es möglich alle Fristen im Kopf zu behalten? Wer wird bei jeder Kleinigkeit um Rat gefragt?
Oft lassen sich Muster erkennen. Es hilft, gezielt nachzufragen und Prozesse kritisch zu hinterfragen. Ein Teammeeting zum Thema Verantwortlichkeiten kann ein guter Einstieg sein.
Welche Maßnahmen helfen gegen Mental Load?
Klare Aufgabenverteilungen und dokumentierte Zuständigkeiten sind der Schlüssel. Jeder im Team sollte wissen, was von ihm erwartet wird – und was nicht. Auch regelmäßige Feedbackgespräche helfen, Überlastungen frühzeitig zu erkennen. Führungskräfte spielen hier eine zentrale Rolle.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass bei der Entstehung psychischer Belastungen 30 % der Befragten eher berufliche als persönliche Gründe sehen – ein deutlicher Hinweis auf die Relevanz von Arbeitsbedingungen und Strukturen.
Wie verändert sich die Unternehmenskultur durch weniger Mental Load?
Wenn unsichtbare Arbeit sichtbar gemacht wird, entsteht Wertschätzung. Teams funktionieren besser, Mitarbeiter fühlen sich gehört und Führungskräfte können gezielter unterstützen. Das steigert nicht nur die Produktivität, sondern auch die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Ein bewusster Umgang mit Mental Load führt langfristig zu einer gesünderen Unternehmenskultur.
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