Kündigung kann ein Schock sein. Wer eine Kündigung erhält, muss schnell handeln, um Rechte zu wahren und finanzielle Nachteile zu vermeiden. Deinarbeitgeber.com erklärt die wichtigsten Schritte nach einer Kündigung.
Ruhe bewahren und die Kündigung prüfen
Eine Kündigung trifft viele Menschen unerwartet. Der erste Impuls ist oft Panik oder Wut. Doch jetzt ist es wichtig, ruhig zu bleiben und überlegt zu handeln. Viele Entscheidungen müssen innerhalb kurzer Zeit getroffen werden. Besonders wichtig ist, die Frist für eine Kündigungsschutzklage im Blick zu behalten. Sie beträgt nur drei Wochen. Wer sie versäumt, verliert möglicherweise die Chance auf eine Abfindung oder eine Weiterbeschäftigung.
Zunächst sollte die Kündigung auf Formfehler geprüft werden. Eine schriftliche Kündigung ist Pflicht. Eine mündliche Kündigung ist nicht rechtswirksam. In Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern gilt zudem das Kündigungsschutzgesetz. Eine Kündigung braucht dann einen sachlichen Grund. Auch besondere Schutzrechte spielen eine Rolle. Schwangere, schwerbehinderte Menschen oder Betriebsräte genießen einen besonderen Kündigungsschutz. Wer Zweifel an der Rechtmäßigkeit hat, sollte sich rechtlichen Rat holen.
Frist für die Arbeitslosmeldung nach der Kündigung einhalten
Sobald die Auflösung des Arbeitsverhältnisses vorliegt, muss in Deutschland die Agentur für Arbeit informiert werden. Die Meldung als arbeitssuchend muss spätestens drei Tage nach Erhalt der Kündigung erfolgen. Sonst droht eine Sperre beim Arbeitslosengeld. Die Meldung kann online, telefonisch oder persönlich erfolgen. Wer eine Sperrzeit riskiert, verliert für mehrere Wochen das Arbeitslosengeld. Auch wenn das Arbeitsverhältnis noch einige Monate weiterläuft, sollte dieser Schritt nicht aufgeschoben werden.
Neben der Meldung ist auch der Antrag auf Arbeitslosengeld wichtig. Hier sollten alle Unterlagen rechtzeitig eingereicht werden. Das Arbeitslosengeld richtet sich nach dem letzten Nettogehalt und wird für bis zu zwölf Monate gezahlt. Wer älter als 50 Jahre ist, kann bis zu vierundzwanzig Monate Anspruch haben.
Lohnt sich eine Kündigungsschutzklage?
Viele Kündigungen sind angreifbar. Eine Kündigungsschutzklage kann eine Weiterbeschäftigung oder eine Abfindung bringen. Ob sich der Gang zum Arbeitsgericht lohnt, hängt vom Einzelfall ab. Eine Beratung durch eine Anwaltskanzlei für Arbeitsrecht kann hier helfen. Die Kosten für eine Erstberatung liegen oft bei rund 190 Euro. Mit einer Rechtsschutzversicherung ist eine Klage meist ohne finanzielles Risiko.
Die Klage muss innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung eingereicht werden. Danach ist es in der Regel nicht mehr möglich, sich gegen die Kündigung zu wehren. In vielen Fällen endet das Verfahren mit einem Vergleich. Der Arbeitgeber zahlt dann eine Abfindung und das Arbeitsverhältnis wird beendet.
Abfindung: Wann gibt es Geld vom Arbeitgeber?
Ein gesetzlicher Anspruch auf eine Abfindung besteht nur in wenigen Fällen. Dennoch zahlen viele Unternehmen eine Abfindung, um langwierige Prozesse zu vermeiden. Die Höhe hängt von der Dauer der Betriebszugehörigkeit ab. Eine gängige Faustregel lautet: Ein halbes Bruttomonatsgehalt pro Beschäftigungsjahr.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Abfindung auszuhandeln. Besonders bei betriebsbedingten Kündigungen sind Arbeitgeber oft zu Verhandlungen bereit. Wer gut argumentiert, kann eine höhere Abfindung erhalten. Wichtige Faktoren sind die Dauer der Beschäftigung, die Chancen auf dem Arbeitsmarkt und die rechtliche Position.
Arbeitszeugnis nach Kündigung prüfen: Versteckte Botschaften erkennen
Nach der Kündigung muss der Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis ausstellen. Dieses Dokument ist wichtig für künftige Bewerbungen. Die Formulierungen sind oft verschlüsselt. „Er zeigte Verständnis für die Aufgaben“ bedeutet meist, dass die Arbeitsleistung nicht überzeugte.
Wer unsicher ist, sollte das Zeugnis von Fachleuten prüfen lassen. Ein gutes Zeugnis kann entscheidend für die nächste Stelle sein. Wer mit der Bewertung nicht einverstanden ist, kann eine Berichtigung verlangen. Das gilt besonders, wenn das Zeugnis unklare oder negative Formulierungen enthält.
Neuanfang nach Kündigung: Welche Möglichkeiten gibt es?
Eine Kündigung kann auch eine Chance sein. Vielleicht ist es der richtige Moment für eine berufliche Neuorientierung. Weiterbildung, Existenzgründung oder eine Umschulung können neue Wege eröffnen.
Der erste Schritt ist eine ehrliche Analyse der eigenen Fähigkeiten. Welche Stärken gibt es? Wo gibt es Verbesserungsbedarf? Wer strategisch vorgeht, findet oft eine bessere Stelle als zuvor. Wichtig ist, aktiv zu bleiben und nicht in Unsicherheit zu verharren. Bewerbungen sollten nicht hinausgezögert werden. Wer schnell reagiert, hat bessere Chancen auf eine neue Anstellung.
Fazit
Eine Kündigung ist eine Herausforderung, aber kein Weltuntergang. Wer sich informiert, Fristen einhält und klug handelt, kann gestärkt aus dieser Situation hervorgehen. Mit der richtigen Strategie und einem klaren Plan lässt sich die Zeit nach der Kündigung erfolgreich meistern.
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